Paul Angerer(1927–2017)

Paul Angerer, selbst Bratschist, ist auch als Dirigent und als Komponist - im besonderen von Werken für Viola - hervorgetreten. Das Solowerk (Musik für Viola) ist, ohne leicht zu sein, durchaus zu erarbeiten (Bewegt/Langsam/Thema mit 6 Variationen). Für zwei Violen hat Angerer 4 kanonische Stücke geschrieben. Er sagt selbst dazu: «Die 4 Kanons habe ich für meinen Sohn Christoph und für mich als Lehrstücke, Übungen, zum Vergnügen und schliesslich als Konzertstücke komponiert.» Es sind nicht nur Übungen in klanglicher, sondern auch in rhythmischer Hinsicht: Nr. 2 etwa ist ein Affettuoso im 7/8-Takt, Nr. 4 ein Deciso weitgehend im 5/4-Takt. Das fünfsätzige Duo mit Cello, das erfreulicherweise mit Partitur geliefert wird, ist durchaus auch von Dilettanten zu erobern. Rhythmische Schwierigkeiten am ehesten im 3. Satz (wechselnder Takt in schnellem Tempo). Die Viola bringt A. in zwei Quartetten mit Bläsern zusammen: in einem Konzertanten Quartett mit Oboe, Horn und Cello und in einer Serenata mit Violine, Horn und Fagott: aparte Klänge. Im Konzert (1962) wechseln gesangliche Teile mit recht virtuosen, fast etüdenhaften Passagen. Weitere Werke (darunter auch Konzerte) sind Manuskript oder im Selbstverlag (Wien) erschienen (vgl. M 36,32 ff.).