Ludwig van Beethoven(1770–1827)

Das Allegro für Viola und Cello Mit zwei obligaten Augengläsern braucht man kaum vorzustellen. Denen, die es nicht kennen, möchte ich nur sagen: Von beiden Spielern wird mehr verlangt als in den Quartetten op. 18. Es existiert noch ein Menuett (2. Satz des Duetts), das allerdings in jeder Beziehung viel bescheidener ist. 1976 hat W. Hess eine zweisätzige Sonatine, die wohl für Bratsche und Cello gedacht war, herausgebracht. Unbedingt kaufen und spielen. Drei Duos für Violine und Viola sind ursprünglich für Klarinette und Fagott geschrieben. Als op. 42 kennt man ein Notturno für Viola und Klavier. Es ist die Bearbeitung der Streichtrio-Serenade op. 8, ob von Beethoven selbst oder nicht, ist nicht relevant. Auf jeden Fall macht dieses Notturno keinen grossen Spass, wenn man das Original kennt. Eben diese Serenade, die vier Streichtrios und die Serenade mit Flöte und Violine sind wohl allen Kammermusikern bekannt. Sie machen einem deutlich, was für imposante Werke ein grosser Komponist in einer kleinen Besetzung zustandebringen kann, aber auch, wie heikel Kammermusik für weniger als vier Instrumente sein mag. Das Trio op. 87 ist (was die meisten nicht wissen) zunächst als Trio für 2 Violinen und Viola entstanden (1794, gedruckt 1803). Die meist als Originalfassung bezeichnete Version für 2 Oboen und Englischhorn stammt aus dem Jahr 1806 (vgl. Jappe 37 f.). Röhm (AER) gibt so viele Stimmen heraus, dass folgende Besetzungen möglich sind: 2 V.Br./2 V.C./3 C./Br.2 C./3 Br./2 Br.C. Tertis hat eine Fassung für 3 Bratschen arrangiert (in A-dur). Da hier nur die 3. Stimme im Tenorschlüssel notiert ist, könnte diese Version eben wieder von 2 Violinen und Viola (oder auch von Violine und 2 Violen) gespielt werden. In der gleichen Besetzung sind vor einigen Jahren noch Variationen zugänglich gemacht worden.
Zum Schluss sei noch auf eine Reihe Arrangements hingewiesen: Ein Rondo F-dur für Violine und Klavier, das W. Forbes vor mehr als einem halben Jahrhundert für Viola und Klavier herausgebracht hat, ist wieder greifbar.Helmut Pfrommer (ViolaViva) hat drei Violinsonaten (op. 12,1, op. 23 und op. 30,1) in Bratschensonaten verwandelt. Ferner hat er zu den Klaviertrios op. 1,3, op. 11 und op. 38 (das seinerseits eine Bearbeitung des Septetts op. 20 darstellt) anstelle der Cellostimme eine Violastimme hergerichtet. Und schliesslich hat er die Hornsonate, basierend auf einer von Ludwig van Beethoven offenbar gutgeheissenen Cello-Fassung, in eine Violasonate umgesetzt. Und H. Röhm (AER) hat das «Augengläser»-Allegro so ediert, dass es wahlweise von 2 Bratschen oder 2 Celli gespielt werden kann.
Wie ich feststellte, sind im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts folgende Werke für Viola transkribiert worden: Cellosonaten (Naumann, Tertis), 04.2018 - Hornsonate (Naumann), Violinsonate op. 24 (Forbes), Romanzen op. 40 und op. 50 (Hermann, Vieland), Mozart-Variationen für Cello, op. 66 (Forbes, Tertis).
Der unermüdliche Helmut Pfrommer hat 2017 auch noch die drei ursprünglich für Klarinette und Fagott geschriebenen Duos für Violine und Viola (G/C/B) und auch für Viola und Cello (C/F/B) gesetzt, wofür ihm wieder gedankt sei.
01.2021 - Kim Kashkashian hat die 7 Variationen aus der Zauberflöte («Bei Männern, welche Liebe fühlen»), original für Cello und Klavier, für Viola und Klavier bearbeitet.