Herbert Blendinger(1936–2020)

Herbert Blendinger ist wieder einmal ein Bratschist unter den Komponisten, der schon eine ansehnliche Reihe von Werken für sein Instrument geschrieben hat. Überflüssig zu sagen, dass hier alles «Bratschenmögliche» vorkommt, aber eben nichts Unmögliches. Alle seine Werke sind noch Musik. Man versuche es einmal mit der Partita für Viola, die in einem wunderschönen, übersichtlichen Druck erschienen ist, oder mit der faszinierenden Suite, ebenfalls für Bratsche allein. Auch die Sonate mit Klavier (op. 12) aus dem Jahr 1958: straffe, übersichtliche Musik. Aus der gleichen Zeit stammt die Sonate op. 13 mit Cembalo. Eine Partita mit Cello sollten avancierte Duospieler erarbeiten können (und wollen). Für Viola und Orgel hat Herbert Blendinger eine Chaconne (mit Introduktion) komponiert, für Viola und Schlagzeug (2 Spieler) einen Dialog. In der «Debussy-Besetzung» liegen 3 Impressionen vor. Schliesslich seien noch die Kadenzen zu Hoffmeister, Stamitz, Telemann und Zelter erwähnt (vgl. M 36, 27-29). Von B. gibt's auch noch ein Streichseptett (Sextett & Bass); vor ihm hat das schon Milhaud und nach ihm Eder gemacht, aber der erste mit einem derartigen Septett war H. Molbe (1898).