Robert Fuchs(1847–1927)

Robert Fuchs ist allzusehr in Vergessenheit geraten, dabei ist er einer der bedeutendsten Kammermusikkomponisten der späteren Romantik, qualitativ und quantitativ. An die drei Dutzend Werke, vom Geigenduo bis zum Klarinettenquintett, liegen vor (worunter zwei Klavierquartette und vier Streichquartette). Sie waren z. T. bei Robitschek, z. T. bei Lienau erschienen - und nun seit Jahren vergriffen. Den Verlagen Amadeus und Wollenweber ist es zu danken, dass einiges wieder greifbar ist. «Kein virtuoser Überbau stört die harmonische und instrumentale Balance in seinen für vielfältigste Besetzungen konzipierten Stücken, in denen er der Bratsche genüssliche Vorlieben einräumt», sagt Bernhard Päuler im Vorwort zu den Terzetten op. 61. Bei den Duetten mit Violine handelt es sich um zwölf liebenswürdige Einzelsätze (Nr. 12 ist ein Walzer). Die schöne dreisätzige Violasonate ist gleich zweimal neu erschienen. Ebenfalls für Viola und Klavier sind die Sechs Phantasiestücke, liebenswerte romantische Miniaturen, leichter als die Sonate. Auch die drei Terzette mit 2 Violinen sind wieder vorrätig, das in cis-moll wegen der 4 Kreuze und mancher Versetzungszeichen für Laien etwas unbequem. Weniger schwer ist das Trio für Violine, Viola und Cello, in dem sich als 2. Satz Variationen über ein schottisches Volkslied finden. Für Violine, Viola und Klavier hat Robert Fuchs 7 Fantasiestücke und ein Trio geschrieben (Schwierigkeitsgrad beinahe Brahms).