Erich Hamann(1898–1989)

1898-11-1111.11.1898 in Wien, Österreich
1989-05-2121.05.1989 in Wien, Österreich
maleKomponistAT

Konrad Ewald

Nichts Verkrampftes, nichts Gesuchtes, nichts Gekünsteltes findet sich bei Erich Hamann. Die Sonate ist gut zu bewältigen, ohne ausgesprochen leicht zu sein. Die Tonsprache ist durchaus tonal; natürlich, für Leute, die z. B. Regersche Musik hässlich finden, ist diese Sonate atonal. Grundtonart des 1. Satzes (Allegro ma non tanto) ist c-moll. Man wird aber sozusagen durch alle Tonarten hindurchgeführt. Der 2. Satz enthält ein Thema in e-moll und acht Variationen, wovon eine für Klavier allein. Der 3. Satz (Allegro molto) gibt sich tänzerisch, ungestüm, übermütig. Das Thema sollte man möglichst elegant hinlegen können. Am Schluss noch eine Erinnerung an den 1. Satz, dann aber endgültiger Jubel in C-dur. Sehr feinsinnig und überzeugend sind auch die zwei Streichtrios, das Trio mit zwei Violinen und das Trio mit Violine und Klavier. Sie seien fortgeschrittenen Laien empfohlen, die sie wohl spielen und geniessen können. Erich Hamann hat übrigens auch fünf Streichquartette und ein Streichquintett komponiert (alles bei Doblinger erschienen). Aber in dem über 1200 Seiten umfassenden «Musik aus Österreich» (1997) kommt Hamann nicht vor. Warum das so ist, habe ich erst kürzlich herausgefunden: Hamann war Ingenieur, technischer Direktor einer Landmaschinenfabrik und als Komponist Autodidakt - folglich wurde (und wird) er als Musiker ignoriert, nicht ernst genommen, nicht in die «Innung» aufgenommen; vielleicht wollte er selbst auch gar nicht zur «Zunft» gehören.

Werke

Sonate, op. 33, für Bratsche und Klavier Trio a-moll, op. 37, für 2 Violinen und Bratsche Trio B-dur, op. 28, für Violine, Bratsche und Violoncello Trio d-moll, op. 30, für Violine, Bratsche und Violoncello Trio d-moll, op. 38, für Violine, Bratsche und Klavier